DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist
16-12-2025 18:01
SXEU31 DWAV 161800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 16.12.2025 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Keine markanten Entwicklungen.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
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Aktuell ... liegen wir unter einer schwachen antizyklonalen Süd- bis
Südwestströmung. Das Residuum eines abgetropften Troges nähert sich dabei über
die Nordsee, während ein Höhenkeil und hoher Bodendruck über Südost- und
Osteuropa zu finden sind. Zur Trogvorderseite gehört auch ein langgezogener
wellender Frontenzug, der unter Abschwächung langsam auf den Nordwesten
Deutschlands übergreift.
Damit ziehen dort kompaktere, weiter präfrontal und damit über größere Teiles
des Landes hohe und mittelhohe Wolken durch. Regen fällt daraus so gut wie
nicht, lediglich im Nordseeumfeld sind ein paar Tropfen möglich. Auch vor einem
Trog über Italien gibt es südlich der Alpen kräftige Regenfälle, ob es davon was
über die Alpen nach Norden schafft, ist unsicher. Wenn, dann höchstens wenige
Spritzer.
Die Wolken über dem Westen und Nordwesten dämpfen den Temperaturrückgang, weiter
südlich und östlich tritt vielfach leichter Frost auf. Am ehesten über der Mitte
und dem Süden bildet sich gebietsweise Nebel. Die Glättegefahr ist insgesamt
sehr gering.
Bei abnehmendem Gradienten spielt der Wind kaum eine Rolle. Durch Böhmischen
Wind sind in Ostsachsen kräftige Böen aus Südost zu erwarten. Auch in den
Gipfellagen der Mittelgebirge und der Alpen sind ein paar stärkere Böen möglich,
die keine Warnungen erfordern.
Mittwoch ... ziehen (Rest)Trog und was von dem langen Frontenzug übrigbleibt,
weil auch der sich bei Anlaufen gegen den hohen Druck abschwächt, über
Deutschland nach Osten.
Neben dem hohen Druck im Osten ist auch ein Sturm über dem Atlantik, dessen
Warmluftadvektion mit steigendem Geopotential in die Rückseite des Troges
ausgreift, Grund fürs Abschwächen von Trog und Tiefausläufer.
Oft zieht deshalb über die Nordwesthälfte nur dichtere Bewölkung, die im Westen
und Norden wenige Tropfen Regen bringt. Auch im Südosten kann sich über den
Nebel der feuchten Grundschicht, aus den Alpen heraus etwas Bewölkung schieben,
meist bleibt es aber trocken.
Die Hochdruckzone über Deutschland schwächelt durch die zyklonalen Anläufe
leicht, bringt vor allem aber vom Südwesten bis in den Osten und Nordosten
Auflockerungen oder Aufheiterungen, neben einigen zähen Dunst- oder Nebelfeldern
besonders in den Mittelgebirgsregionen und im Süden.
Die Temperaturen bewegen sich zwischen etwa 0°C bei zähem Nebel und nahe 10°C
mit Sonne oder Durchmischung, obwohl es damit bei geringem Gradienten meist
nicht weit her ist. Am ehesten gilt das für den Westen und Norden, wo dann doch
der Wind ab und zu auflebt. Warnrelevant wird der Südwestwind nicht.
In der Nacht zum Donnerstag nähert sich über die Nordsee der schleifende
Frontenzug des Sturms bei Island. Die damit verbundene Gradientverschärfung
führt zu steifen bis stürmischen Böen aus Süd bis Südwest über der Nordsee. Auch
die höheren Berglagen der westlichen und zentralen Mittelgebirge sehen eine
Windzunahme auf 7 bis 9 Bft (Brocken) aus Süd bis Südwest.
Ansonsten hält sich die Hochdruckzone mit Grundschichtwetter. Gebietsweise
verdichtet sich Nebel und es tritt vor allem im Südosten leichter Frost auf, der
ansonsten wegen vorlaufender Bewölkung und etwas Luftbewegung seltener wird.
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Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC
Donnerstag ... liefern die neuen Läufe von 12 UTC keine anderen Erkenntnisse als
die von heute Morgen. Wegen einer Wellenentwicklung über Nordwesteuropa lässt
sich der Tiefausläufer bis in die Nacht zum Freitag Zeit auf Deutschland
überzugreifen.
Der Wind frischt präfrontal besonders über der Nordsee und im Bergland, nach
Westen hin auch in Leelagen, stärker auf. Windböen und einzelne stürmische Böen
oder Sturmböen wären die Folge.
Ansonsten hält sich die antizyklonale Inversionslage mit regionalem Frost und
Nebel. Mehr Details sind in der Frühübersicht zu finden.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren in den Basisfeldern.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner