DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

16-09-2025 17:01
SXEU31 DWAV 161800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 16.09.2025 um 18 UTC


SCHLAGZEILE:
An den Küsten und exponiert im Bergland weiterhin windig mit starken bis
stürmischen Böen, vereinzelt Sturmböen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
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Aktuell ... zieht das wetterbestimmende Sturmtief über Südschweden langsam ab
und schwächt sich dabei ab. Deutschland gelangt derweil auf die Rückseite des
begleitenden Höhentroges unter eine westnordwestliche Strömung mit der erwärmte
Meereskaltluft nach Deutschland gelangt.

Die Strömung wird dabei leicht antizyklonal, der flache Höhenrücken liegt aber
erst über Westeuropa und wird von WLA überlaufen.

Damit stabilisiert es von Westen her. Vor allem an den Küsten bleiben die
Schauer erhalten, sonst klingen sie ab. Gewitter gibt es im Laufe der Nacht
nicht mehr.

Nach Auflockerungen zieht im Laufe der Nacht von Westen Aufgleitbewölkung, vor
der Warmfront eines Irlandtiefs auf, aus der in den Morgenstunden an der
Westgrenze ein paar Tropfen Regen möglich sind.

Der Wind zieht sich an die Küsten und in die Hochlagen der Berge zurück, wo es
bis zum Morgen steife bis stürmische Böen geben kann. Die Tiefstwerte liegen
zwischen 14°C im Norden und lokal nahe 5°C im Süden.
Nebel ist durch die auch im Süden vorhandene Bewölkung unwahrscheinlich.


Mittwoch ... greift von Westen her ein Höhenrücken auf Deutschland über, in den
weiter Warmluft gepumpt wird und der sich dabei über uns festsetzt.

Die leichten Regenfälle über dem Westen in den Frühstunden gehören zur Warmfront
eines kräftigen Tiefs, das weiter Richtung Schottland zieht. Die Warmfront sowie
die nachfolgende, rasch wieder schleifende Kaltfront lenken immer mildere
Meeresluft in den Norden und die Landesmitte, sodass die Temperaturen in 850 hPa
auf über 10°C steigen können.
Besonders im Norden und Nordwesten regnet es dabei gebietsweise leicht, im
Nordosten scheint zuvor längere Zeit die Sonne, die im Süden gänzlich die
Oberhand behält. Dort ist es weitgehend niederschlagsfrei unter dem Einfluss und
Absinken im Bereich einer langgestreckten Hochdruckzone vom Atlantik bis zum
Balkan. Auch ganz im Norden stabilisiert es von Westen her, was die Schauer am
Vormittag in leichten skaligen Regen übergehen lässt.

An den Küsten und auf exponierten Gipfeln der Mittelgebirge weht lebhafter SW-W
Wind mit Böen Bft 7 bis 8, eventuell mit einer Bft 9 auf dem Brocken.

Während die Höchstwerte sich meist um 20°C bewegen, liegen die nächtlichen
Minima in der Nacht zum Donnerstag an der durch Wind gut durchmischten und meist
bedeckten Nordsee um 14°C, im klaren und windschwachen Süden kühlt es auf bis zu
6°C ab. Nebel ist im Süden am ehesten im Bodenseegebiet möglich.


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Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Donnerstag ... weitet sich der Hochdruckeinfluss langsam nordwärts aus,
verbunden mit einer deutlichen Erwärmung. Der Norden liegt noch unter der
Frontalzone. An den Küsten und auf einigen Berggipfeln weht noch kräftiger
Westwind mit starken bis stürmischen Böen. Sonst gibt es nicht signifikantes.

Die Änderungen zu den Vorläufen sind überschaubar. Für mehr Details kann die
Frühübersicht zu Rate gezogen werden.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Entwicklung ist bis auf Details im Wesentlichen klar.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner