Thema des Tages
21-03-2025 13:50
Wetter aktuell
Hält die Niederschlagsarmut an?
Niederschläge sind im bisherigen März Mangelware und auch im
vergangenen Februar was es gebietsweise viel zu trocken. Wo besonders
wenig Regen bzw. Schnee fiel und wie es in den kommenden Tagen in
puncto Niederschlag weitergeht, wird im heutigen Thema des Tages
beleuchtet.
Oberflächlich trockene Äcker, die Pegelstände der Flüsse zwischen dem
mittleren Wasserstand und dem mittleren Niedrigwasserstand und seit
Tagen, gebietsweise auch seit Wochen, kein nennenswerter
Niederschlag: So präsentiert sich der bisherige Frühling im Lande.
Schuld an der Niederschlagsarmut waren oft hochdruckgeprägte
Wetterlagen. Noch stellt sich das Ganze nicht als größeres Problem
dar, denn die Verdunstungsraten sind noch nicht hoch und die
Bodenfeuchte ist lediglich in den obersten Schichten reduziert
(www.dwd.de/bodenfeuchteviewer).
Die seit Jahresbeginn gefallenen Gesamtniederschlagsmengen sind in
nachfolgendem Bild dargestellt.
Es ist offensichtlich, dass es im Nordosten wesentlich trockener war
als im Südwesten. Dies ist zunächst nicht ungewöhnlich, da
klimatologisch bedingt im Osten eher trockene kontinentale Luftmassen
wetterwirksam waren. Beispielsweise fielen auf Hiddensee
(Mecklenburg-Vorpommern) und Fehmarn (Schleswig-Holstein) dieses Jahr
bisher lediglich 46 bzw. 48 l/m². Auffällig und ungewöhnlich ist
jedoch, dass selbst im Alpenraum teilweise nur um oder unter 100 l/m²
seit Jahresbeginn gefallen sind. Fehlende Nordstaulagen oder Vb-Lagen
sind dafür eine plausible Erklärung. Besonders deutlich wird dieser
fehlende Niederschlag in der folgenden Abbildung, die die aus
Radardaten abgeleitete Gesamtniederschlagssumme in Relation zur
durchschnittlichen Niederschlagssumme bis zum heutigen Tag stellt.
Neben dem Alpenrand stechen allgemein die Bergländer sowie weite
Teile des Nordens und Nordostens hervor. Am Oberrhein, nordwestlich
von Stuttgart, in Oberschwaben und im Rhein-Main-Gebiet war es
dahingegen teilweise deutlich zu nass. Besonders viel Niederschlag
fiel mit 427 l/m² in Baiersbronn-Ruhestein im Schwarzwald
(Baden-Württemberg). Das ist für diesen Ort allerdings nichts
Ungewöhnliches. Im vieljährigen Mittel fallen dort in den ersten drei
Monaten eines Jahres etwa 500 l/m².
Betrachtet man den bisherigen März, dann fällt einem sofort auf, dass
es in Teilen Norddeutschlands bisher keinen oder nur sehr wenig
Niederschlag gegeben hat.
Auch der Februar war dort bereits sehr trocken (nähere Informationen
unter: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2025/20250227_pm_f
ebruar_news.html?nn=16210).
In den kommenden Tagen stellt sich die Wetterlage um und der
Tiefdruckeinfluss nimmt von Südwesten und Westen her sukzessive zu.
Dabei kommt es allerdings nur lokal zu Regenfällen.
Bis Mitte der nächsten Woche werden im seit Wochen so trockenen
Norden und Osten keine größeren Regenmengen erwartet. Im Westen und
Süden sollen immerhin 10 bis 20, lokal um 30 l/m² fallen, wobei sich
in Hinblick auf die Niederschlagsschwerpunkte in den Modellen noch
größere Unterschiede ergeben.
Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 21.03.2025
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