DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

28-03-2023 17:01
SXEU31 DWAV 281800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 28.03.2023 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Unbeständig mit häufigen (aber voraussichtlich nicht warnrelevanten)
Niederschlägen, mild und sehr windig. Donnerstag und Freitag auch in den
Niederungen teils stürmische Böen, in Gewitternähe Sturmböen möglich. Auf den
Bergen dann Sturm- und schwere Sturmböen, exponiert orkanartige Böen.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 12 UTC
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Aktuell ... befindet sich Deutschland zwischen einem sich nur sehr langsam
ostwärts verlagernden Höhentrogkomplex über Nord- bzw. Osteuropa und einem
breiten Höhenrücken über Westeuropa unterhalb einer nordwestlichen
Höhenströmung. Der Rücken wird gestützt durch markante und persistente WLA
vorderseitig eines umfang- und hochreichenden Zentraltiefs über dem mittleren
Nordatlantik und kann sich noch etwas verstärken, kommt aber nur zögernd
ostwärts voran und erreicht Mittwochfrüh mit seiner Achse Frankreich bzw. die
westliche Nordsee. Mitteltroposphärisch überläuft die WLA den Rücken und
verstärkt sich somit auch über dem Vorhersagegebiet im Laufe der Nacht deutlich.
Zusätzlich zur WLA bietet ein flacher Kurzwellentrog, der vorderseitig des
Rückens im Laufe der Nacht über das Vorhersagegebiet hinweg südostwärts
schwenkt, dabei aber rasch an Kontur verliert, noch geringen dynamischen
Hebungsantrieb.
Somit hat sich das Thema Wetterberuhigung hierzulande rasch wieder erledigt. Das
heute vorübergehend wetterbestimmende und durch den Rücken gestützte
Hochdruckgebiet verlagert seinen Schwerpunkt aus dem Bereich
Süddeutschland/Alpenraum (heute Nachmittag) bis Mittwochfrüh rasch in Richtung
Balkan/Italien. Somit dreht die Strömung auch niedertroposphärisch auf Südwest
und die Kaltluftzufuhr vor allem in die Osthälfte des Landes (T850 heute 18 UTC
noch zwischen -8 Grad an der Oder und +1 Grad im Breisgau) wird jäh gestoppt.
Die letzten, unergiebigen Schnee- und Graupelschauer klingen bis zum Abend auch
im östlichen und ostbayerischen Bergland rasch ab und vor allem im Osten und
Südosten klart der Himmel vorübergehend auf, so dass es dort nochmals verbreitet
Frost gibt. Stellenweise tritt Glätte durch Überfrieren auf.
Bis Mittwochfrüh steigt die 850 hPa-Temperatur auf Werte zwischen -6 Grad an der
Oder und +3 Grad im Südwesten. Dabei machen sich WLA und dynamischer
Hebungsantrieb rasch in Form dichter, mehrschichtiger Bewölkung bemerkbar, die
bereits aktuell auf den Westen und Nordwesten Deutschlands übergegriffen hat.
Diese kommt im Laufe der Nacht rasch nach Osten voran und erfasst weite
Landesteile, so dass die Nacht im Westen, Norden und in weiten Teilen der Mitte
bereits frostfrei verläuft. Dazu greift auf den Nordwesten eine Warmfront über,
vor allem präfrontal fällt dort Regen (meist 1 bis 5 l/qm, an der Nordsee und in
Nordfriesland vielleicht etwas mehr). Auch im Westen und Süden bis in die
mittleren Landesteile kann es - wohl ausgelöst durch den weiter oben erwähnten
kurzwelligen Troganteil - leichte Niederschläge geben, wobei am Alpenrand
gebietsweise Mengen bis nahe 5 l/qm simuliert werden. Dort und im Bergland fällt
meist etwas Schnee, in tiefen Lagen Regen. Das kleinräumig und kurzzeitig, z.B.
in Südostbayern, auch die gefrierende Phase dabei ist, kann nicht ausgeschlossen
werden, erscheint aber aufgrund der warmen Böden unwahrscheinlich. In weiten
teilen der Mitte und im Osten bleibt es dagegen nachts noch trocken.
Am Rande sei noch der Wind erwähnt. Der dreht im Laufe der Nacht auf Südwest bis
Süd zurück und frischt später etwas auf, über der offenen Nordsee und in
Nordfriesland reicht es vor allem präfrontal auch für steife Böen (Bft 7).
Ausgangs der Nacht gibt es auch in den Kamm- und Gipfellagen einiger
Mittelgebirge und der Alpen steife bis stürmische Böen (Bft 7 bis 8), die aber
voraussichtlich noch nicht warnrelevant sind. Lediglich die höheren Alpengipfel
geraten in den Einflussbereich eines Starkwindbandes in etwa 700 hPa, so dass
dort auch einzelne Böen Bft 9 oder gar 10 auftreten können.

Mittwoch ... nimmt die über dem mittleren Nordatlantik recht weit südlich
verlaufende Frontalzone an Fahrt auf, so dass das Strömungsmuster progressiver
wird und der Höhenrücken im Tagesverlauf auch auf das Vorhersagegebiet
übergreift. Dabei dauert die beständige WLA mitteltroposphärisch an und
verstärkt sich auch niedertroposphärisch. Bis zum Abend steigt die Temperatur in
850 hPa auf Werte zwischen -1 Grad in Ostvorpommern und sogar auf +9 Grad im
Südwesten.
Im Bodenfeld kommt die Warmfront über dem Nordwesten des Landes rasch
nordostwärts voran und schwächt sich ab, so dass präfrontal in
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bis mittags nur noch wenig Regen
fällt. Auch im Südosten, vor allem an den Alpen, fällt noch etwas Regen, der
sich vormittags eventuell sogar noch auf die Osthälfte ausweitet, die Mengen
sind aber nicht nennenswert und die Schneefallgrenze steigt auch im Bergland bis
in höhere Lagen.
Bereits zum Abend hin greift die nächste Warmfront eines sich etwas
verstärkenden Randtiefs nördlich von Irland auf den Westen Deutschlands über,
präfrontal setzt vor allem vom Emsland bis zum Alpenrand am Nachmittag leichter
Regen ein, der sich mit der rückenvorderseitigen Nordwestströmung in 700 hPa an
den Alpen staut. Dort kommen in den entsprechenden Staulagen an die 10 l/qm
zusammen, wobei die Schneefallgrenze allmählich auf über 1000 m, abends auf 1500
m steigt. Sonst sind es meist 0,5 bis 3 l/qm.
Mit Annäherung der Front verschärft sich der Gradient vor allem im Süden und
Westen des Landes etwas. Während der Wind im Nordseeumfeld nach Passage der
ersten Warmfront wieder abflaut, frischt er ansonsten etwas auf, was sich
angesichts der stabilen Schichtung aber zunächst einmal nur im Bergland
bemerkbar macht. In den Kamm- und Gipfellagen einiger Mittelgebirge und der
Alpen gibt es steife bis stürmische Böen (Bft 7 bis 8) aus Südwest, auf
exponierten Gipfeln (Brocken) reicht es eventuell auch für vereinzelte Sturmböen
(Bft 9).
Vor allem im Nordwesten sowie an den Alpen bleibt es überwiegend stark bewölkt
bis bedeckt, ansonsten gibt es auch mal größere Wolkenlücken, vor allem nach
Passage der Warmfront im Südwesten. Die Höchstwerte liegen im Norden und Osten
meist zwischen 8 und 12 Grad, sonst zwischen 12 und 16 Grad, im Südwesten können
mit Sonne bis zu 19 Grad erreicht werden.

In der Nacht zum Donnerstag schwenkt der Höhenrücken über uns hinweg ostwärts
und die Höhenströmung dreht auf Südwest. Darin eingebettet, greift ein
Kurzwellentrog bis Donnerstagfrüh auf die mittlere und südliche Nordsee über,
ein weiterer erreicht morgens den Westen Frankreichs.
Im Bodenfeld zieht das Randtief nördlich von Irland weiter nach Norden, am
Okklusionspunkt des von ihm ausgehenden Frontensystem entwickelt sich durch
Interaktion mit dem Kurzwellentrog in etwa über der mittleren Nordsee ein
Teiltief. Die Warmfront erreicht im Laufe der Nacht den Nordosten des Landes,
während die Kaltfront ausgangs der Nacht Benelux und den Nordwesten Frankreichs
überquert hat. Im Bereich der leicht wellenden Kaltfront setzt mit Übergreifen
des Kurzwellentroges auf den Westen Frankreichs verstärkt dynamische Hebung ein,
so dass sich die schauerartigen Regenfälle vor allem präfrontal etwas verstärken
und auch auf den Westen/Südwesten Deutschlands übergreifen (vor allem Saarland,
Rheinland-Pfalz, Südhessen und Nordbaden). Dort wird im Warmsektor auch eine
potenziell instabile Luftmasse eingesteuert mit erhöhten PPW-Werten (um 25 mm)
und auch geringer MU-Cape. Ob es aber für eingelagerte Gewitter reicht, ist
fraglich, zumindest würden diese in gut gescherter Umgebung (DLS 20 bis 25 m/s)
ausfallen und könnten sich linienförmig organisieren.
Ansonsten bleiben die Regenmengen überschaubar. Im Nordwesten sowie in einigen
Weststaulagen der südwestdeutschen bzw. zentralen Mittelgebirge fallen über 5
l/qm, sonst sind es meist nur wenige l/qm, gebietsweise fällt auch fast gar
nichts.
Der Wind legt vor allem in der zweiten Nachthälfte (wenn die Teiltiefbildung
einsetzt) noch etwas zu, angesichts der zunächst noch stabilen Schichtung macht
sich das aber nur auf den Bergen bemerkbar, auf exponierten Gipfeln des
Schwarzwaldes reicht es dann wohl häufiger für Sturmböen aus Südwest, auf dem
Brocken gibt es morgens wohl erste schwere Sturmböen. Morgens setzten mit
Annäherung der Kaltfront ganz im Westen eventuell erste steife, über der offenen
Nordsee vielleicht sogar stürmische Böen ein.
Unter den dichten Wolken bleibt es allgemein frostfrei, im Westen liegen die
Tiefstwerte oft im zweistelligen Bereich.

Donnerstag ... zieht der Kurzwellentrog über der Nordsee weiter nach
Südskandinavien, während der Trog über Frankreich in der zweiten Tageshälfte auf
Deutschland übergreift, dabei aber deutlich an Kontur verliert. Insgesamt dreht
die Höhenströmung eher auf westliche Richtungen.
Das Teiltief verlagert sich bis zum Abend ins Kattegat und beginnt sich dort
allmählich etwas aufzufüllen. Die Kaltfront greift auf das Vorhersagegebiet
über, gerät aber über dem Südosten mit Annäherung des Troges von Frankreich her
vorübergehend ins Schleifen, wobei sich die schauerartigen Niederschläge mehr
und mehr in den postfrontalen Bereich verlagern ("Anafront"). Vor allem vom
Südschwarzwald bis in die Oberpfalz fallen bis zum Nachmittag verbreitet 5 bis
15 l/qm, in Staulagen des Schwarzwaldes auch bis 20 l/qm in 6 bis 12 Stunden,
exponiert vielleicht etwas mehr. Bis zum späten Nachmittag hat die Front dann
auch die Alpen erreicht.
Präfrontal wird in den Südosten nach wie vor eine potenziell instabile Luftmasse
eingesteuert, wobei noch unklar ist, ob mit Einstrahlung auch noch etwas Cape
generiert werden kann. Aus aktueller Modellsicht bleibt es wohl überwiegend
stark bewölkt. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es im Südosten
Bayerns aus den Alpen heraus noch einzelne Gewitter gibt. Bei recht markanter
hochreichender Scherung (DLS 15 bis 25 m/s) und PPW-Werten um 20 mm oder mehr
sind dann auch markante Entwicklungen mit Sturmböen und kleinkörnigem Hagel
denkbar. Das ECMWF basierte Swiss HD hat einzelne Entwicklungen auf der Agenda,
SuperHD dagegen erst an der Kaltfront.
Postfrontal gelangt mit dem Höhentrog eine hochreichend labil geschichtete
Luftmasse in den Norden, Westen und in die Mitte des Landes. Bodennah wird
maritim erwärmte Meeresluft ins Vorhersagegebiet advehiert mit 850
hPa-Temperaturen, die bis zum Abend auf etwa 4 bis 1 Grad sinken. Innerhalb
dieser Luftmasse können etwa 100 bis gebietsweise 300 J/kg ML-Cape generiert
werden, so dass sich zahlreiche Schauer und auch kurze Gewitter entwickeln. Vor
allem trogvorderseitig könne sich diese bei markanter Scherung (DLS 20 bis 25
m/s, LLS 10 bis 15 m/s) teilweise gut organisieren und bei Oberwinden von 40 bis
45 kn in 850 hPa können dann durchaus auch stürmische Böen, vereinzelt Sturmböen
auftreten. Die Prognosetemps zeigen nur wenig gekurfte Hodografen, so dass die
Wahrscheinlichkeit für kurzlebige Tornados eher als sehr gering einzuschätzen
ist, ganz ausschließen mag man solch nur kleinräumig auftretende Ereignisse aber
nicht. Zudem kann es auch kleinkörnigen Hagel geben, während Starkregen nur eine
untergeordnete Rolle spielt.
Der Gradient an der Südflanke des Tiefs verschärft sich vorübergehend noch etwas
und mit dem Tagesgang legt der Wind innerhalb der labilen, gut durchmischten nun
auch in den Niederungen deutlich zu. Auch außerhalb der Schauer und Gewitter
gibt es, vielleicht mit Ausnahme des Südostens, verbreitet steife, vor allem im
Lee einiger Mittelgebirge sowie im Westen und Nordwesten vereinzelt auch
stürmische Böen aus Südwest. In den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und
der Alpen muss mit Sturmböen, exponiert mit schweren Sturmböen gerechnet werden.
Bereits zum Abend hin fächert der Gradient wieder auf und der Wind beginnt etwas
abzuflauen.
Es bleibt nach wie vor mild bis sehr mild, die Luftmasse ist gut durchmischt, so
dass Höchstwerte zwischen 10 und 14 Grad ganz im Norden und Nordosten und 14 bis
18 Grad sonst erreicht werden.

In der Nacht zum Freitag schwenkt der nur noch flache Kurzwellentrog rasch
weiter ostwärts, gefolgt von einem ebenso flachen Höhenkeil, der sich morgens
bereits über dem Vorhersagegebiet befindet. Derweil stößt die Frontalzone mit
dem Jetstream über die Biskaya nach Südwest- und Zentralfrankreich vor und ein
markanter Randtrog erreicht im Laufe der zweiten Nachthälfte den Süden der
Britischen Inseln. Vorderseitig setzt über Frankreich und Benelux markante
dynamische Hebung ein und unter dem linken Ausgangsbereich des Jets entwickelt
sich bereits am Donnerstag ein kräftiges Bodentief, das Freitagfrüh bereits den
Höhepunkt seiner Entwicklung überschritten hat und sich dann mit einem Kerndruck
von knapp über 980 hPa über Wales bzw. dem Südwesten Englands befindet.
Im Vorhersagegebiet setzt nach Abzug der Kaltfront mit Durchschwenken eines
flachen Hochkeils in der ersten Nachthälfte eine rasche, aber nur vorübergehende
Wetterberuhigung ein. Die Schauer klingen ab, auch der Wind lässt bereits abends
deutlich nach und ist dann nur noch in einigen exponierten Höhenlagen
warnrelevant. Die kräftige WLA und nachfolgende trogvorderseitige Hebung im
Vorfeld des Bodentiefs lassen dann im Laufe der zweiten Nachthälfte von Westen
und Südwesten wieder dichtere Wolkenfelder aufziehen, nachfolgend setzt dort
wieder Regen ein, der morgens in etwa bis zu einer Linie Emsland-Allgäu
vorankommt. Auch der Wind frischt ausgangs der Nacht wieder aus Süd bis Südwest
auf, im Lee der westlichen Mittelgebirge kann es eventuell erste steife Böen
geben. Mit Frost ist erneut nicht zu rechnen.

Freitag ... zeigt der Höhentrog über dem Süden der Britischen Inseln
Abtropftendenzen und arbeitet sich allmählich nach Osten vor, das Cut-Off-Tief
befindet sich abends in etwa über der Doggerbank, die zugehörige Trogachse
überquert Deutschland im Tagesverlauf allmählich nordostwärts. Das sich etwas
auffüllende nördliche Trogresiduum befindet sich nach wie vor über dem mittleren
Nordatlantik knapp westlich von Island, während die Frontalzone auf südlicher
Bahn über Frankreich Richtung Alpenraum/Oberitalien vorstößt. Gleichzeitig kann
sich zwischen dem nordatlantischen Trog und dem Höhentrog über Nordeuropa ein
Höhenhoch über dem Nordmeer noch etwas verstärken. Damit stellt sich über dem
Vorhersagegebiet eine südliche Westlage ein.
Das Bodentief gerät zunehmend achsensenkrecht unterhalb des Höhentiefs, füllt
sich somit allmählich weiter auf und erreicht nach Lesart des ICON-EU abends mit
einem Kerndruck von knapp über 985 hPa den Ostausgang des Ärmelkanals. Dabei
greift das weitgehend okkludierte Frontensystem des Tiefs von Südwesten her mit
schauerartigen Regenfällen auf das Vorhersagegebiet über und kommt bis zum Abend
bereits nach Norddeutschland voran. Postfrontal folgt erneut ein Schwall maritim
erwärmter Subpolarluft (um +2 Grad in 850 hPa), die indifferent bis leicht labil
geschichtet ist. Dabei entwickeln sich vor allem mit dem trogvorderseitig zur
Verfügung stehenden dynamischen hebungsantrieb zahlreiche Schauerstaffeln, auch
kurze Gewitter (mit Böen Bft 7 bis 9) sind möglich. Längere Zeit regnen kann es
auch an der Südostflanke von Höhen- und Bodentief im Westen bzw. Nordwesten des
Landes.
Der Gradient verschärft sich vor allem an der Südostflanke des Tiefs von
Südwesten her und mit Frontpassage legt dann bei guter turbulenter Durchmischung
der Wind deutlich zu. Je nach genauer Zugbahn bzw. Position des Tiefs (die noch
mit Unsicherheiten behaftet ist) gibt es im Tagesverlauf somit vor allem im
Westen und Süden, eventuell auch bis in die mittleren Landesteile verbreitet
steife bis stürmische Böen aus Südwest, im Südwesten vor allem in Schauer- und
Gewitternähe eventuell auch Sturmböen bis in tiefe Lagen. In den Kamm- und
Gipfellagen vor allem der südwestdeutschen Mittelgebirge ist verbreitet mit
Sturm- und schweren Sturmböen zu rechnen, auf exponierten Alpen- und
Schwarzwaldgipfeln eventuell mit Orkanböen.
Im Norden und Osten spielt der Wind hingegen warntechnisch wohl keine Rolle.
Auch niederschlagstechnisch kommt einiges zusammen. Vor allem im Westen und
Süden sowie in den mittleren Landesteilen fallen verbreitet 3 bis 10 l/qm in
Staulagen auch bis nahe 20 l/qm, wobei die regionale Verteilung der
Niederschläge noch unsicher ist. Im Nordosten und Südosten reicht es dagegen
kaum für 5 l/qm.
Die Sonne zeigt sich am ehesten im Südosten und Osten mal kurz und innerhalb der
gut durchmischten Luftmasse bleibt es mit Höchstwerten zwischen 10 Grad an den
Küsten und 16 Grad in der Lausitz bzw. am Oberrhein relativ mild.



Modellvergleich und -einschätzung
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Bis einschließlich Donnerstag bzw. der Nacht zum Freitag lassen sich kaum warn-
und prognoserelevante Unterschiede ausmachen. Erst die genauen Positionen des
Troges und des Bodentiefs am Freitag tagsüber sind noch mit Differenzen
behaftet. Sowohl der 12 UTC-Lauf des GFS als auch der 00 UTC-Lauf des IFS haben
eine etwas südlichere Zugbahn auf der Agenda (bis zum Abend zieht das Tief nach
Lesart beider Modelle nach Belgien), was Einfluss auf die Wind- und
Niederschlagsentwicklung hat, wobei die Größenordnung der des ICON ähnelt.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff